Rückblick auf die vergangene Woche
Kontrollen an deutschen Grenzen, ein letztlich ergebnisloser Wirtschaftsgipfel und immer noch kein konkreter Öffnungsplan: Dieser Eindruck dominierte in der ersten Wochenhälfte. Unternehmen befürchten von den Grenzschließungen Nachteile für ihre Produktionsketten.

Ökonomen warnen jedoch vor Panik: Die Produktionskapazitäten seien ohnehin nicht ausgelastet. Kritik wächst an den zu langsamen Wirtschaftshilfen für viele Kleinunternehmen. Sogar das böse Wort der „Wachstumsbremse“ fiel in Bezug auf die Verwaltung.

Deutsche Autobranche kann zulegen
Gute Zahlen kamen von Daimler: 3,6 Milliarden EUR Gewinn werden in der aktuellen Umbruchphase dringend benötigt. Volkswagen bringt einen Börsengang von Porsche ins Spiel und Adidas trennt sich von Reebok. ThyssenKrupp dagegen hält nach den geplatzten Gesprächen mit Liberty über den Verkauf der Stahlsparte zunächst an ebendieser fest.

Für den DAX war es eine impulsarme Woche. Nach 14.109 Punkten zum Wochenauftakt schloss der deutsche Leitindex am Freitag bei 13.993,23 Punkten – und somit minimal unter der plogisch wichtigen Marke von 14.000 Punkten.



US Technologiewerte am Wackeln?
Der Dow Jones markierte im Wochenverlauf ein neues Rekordhoch bei 31.648 Punkten. Steigende Anleiherenditen trübten jedoch die Stimmung und drückten den Dow Jones zum Wochenausklang auf 31.496 Punkte. Dies entspricht einem Gewinn von 76 Punkten im Vergleich zum Wochenauftakt.

Der Technologieindex Nasdaq 100 büßte dagegen leicht von 13.696 auf 13.579 Punkte ein. Im S&P 500 gab es fast keine Bewegung. Der Index schloss bei 3906,9 Punkten und lag damit rund vier Punkte niedriger als am Montagmorgen.



Ausblick auf die kommende Börsenwoche
Die Zinsentwicklung in den USA könnte auch in der anstehenden Börsenwoche wieder in den Mittelpunkt rücken. Kommt es tatsächlich zu einem signifikanten Anstieg der Zinsen in der größten Volkswirtschaft der Welt? Und bis zu welchem Niveau wird die US-Notenbank Federal Reserve einen solchen Anstieg dulden?

Schon am Mittwoch könnte es dazu neue Informationen geben. Dann gibt der Fed Vorsitzende Powell bei einer Anhörung möglicherweise weitere Details preis. Seine Kollegin Christine Lagarde meldet sich bereits am Montag zu Wort. Wesentliche Impulse werden jedoch nicht erwartet.

Aus den USA kommen am Donnerstag interessante Konjunkturdaten. Berichtet werden Auftragseingänge bei langlebigen Gütern und das annualisierte Bruttoinlandsprodukt. Ansonsten stehen in der kommenden Woche keine planmäßigen Konjunkturdaten an, die das Potenzial für größeren Einfluss auf den Markt mitbringen.

Bitcoin nach wie vor auf Erfolskurs
Manche Markteilnehmer dürften in der neuen Woche auch einen genauen Blick auf Bitcoin werfen. Die Kryptowährung scheint derzeit von Rekord zu Rekord zu eilen. Wie es mit der virtuellen Währung genau weitergeht, ist vollkommen ungewiss. Manche vermuten einen Hype, andere sehen in Bitcoin eine neue Leitwährung.

Euro aktuell eher faul
Wenig neue Impulse sind vom Euro/US-Dollar zu erwarten. Der Markt notiert aktuell bei gut 1,21227 und damit über einer markttechnisch relevanten Zone. Deutlich steigende Zinserwartungen in den USA könnten den Markt allerdings durchaus bewegen.