Rückblick auf die vergangene Woche
Die wichtigste Nachricht zuerst: Die GameStop ie schloss am Freitag bei 63,08 USD (51,50 EUR im Handel an der Börse Stuttgart). Ist dies wirklich die wichtigste Nachricht? Für eine Vielzahl von Tradern, die an den Entwicklungen der vorvergangenen Wochen beteiligt waren, möglicherweise schon.

Die GameStop ie war durch Kunden von Trading Apps wie Robin Hood quasi aus dem Nichts in ungeahnte Höhen getrieben worden. Zwischenzeitlich notierte die ie rund 8000 % im Plus. Davon ist noch vergleichsweise wenig übrig. Welche Konsequenzen die turbulenten Ereignisse rund um GameStop und einige andere Titel nach sich ziehen werden, ist vollkommen ungewiss. Im allerschlimmsten Fall könnten Teilnehmern neben empfindlichen Verlusten auch noch juristische Folgen drohen.

Den (auch deutschen) Trading Apps, die zwischenzeitlich den Handel in bestimmten ien ausgesetzt hatten, drohen solche Konsequenzen wahrscheinlich nicht. Die Geschäftsbedingungen dürften eine solche Aussetzung des Handels hergeben.

Entwicklungen in Deutschland
Es gab jedoch noch andere Nachrichten: Deutschland konnte in der vergangenen Woche das erste IPO des Jahres verbuchen. Der Berliner Gebrauchtwagenhändler Auto1 ging an den Start – und notierte prompt 45 % über dem Ausgabepreis.

Ansonsten gab es in der deutschen Unternehmenswelt eher durchwachsene Nachrichten. Siemens Energy streicht mehrere tausend Stellen. Bei der Commerzbank fallen sogar 10.000 Jobs und ein wesentlicher Teil des Filialnetzes weg. Die Deutsche Bank dagegen vermeldet den ersten Gewinn seit Jahren – konnte davon aber nicht in Gestalt eines steigenden ienkurses profitieren.

Der DAX allerdings konnte im Wochenverlauf deutlich zulegen. Am Montag war der deutsche Leitindex bei 13.600 Punkten in Handel gestartet. Am Freitagnachmittag standen 14.056,72 Punkte zu Buche – ein Wochenplus von 4,5 %. Der DAX ist nur noch rund 75 Punkte von einem Allzeithoch entfernt.



Situation in den USA
Ähnlich freundlich zeigte sich der Marktverlauf in den USA. Der Dow Jones schloss am Freitag bei 31.142 Punkten – nach 30.055 Punkten zum Wochenauftakt. Einen fast simultanen Wochenverlauf zeigte der S&P 500. Nach 3731 Punkten zum Wochenauftakt schloss der marktbreite Index am Freitag bei 3.886,8 Punkten.



Der Technologieindex Nasdaq 100 konnte die Marke von 13.000 Punkten hinter sich lassen. Nachdem der Index bei 13068 Punkten in die Woche gestartet war, schloss der Markt am Freitag bei 13.605 Punkten.

Der Silberkurs war zwischenzeitlich ebenfalls ins Visier der Trading App Spekulanten geraten. Der Markt für physisches Silber umfasst rund 1 Milliarde Feinunzen. Das Gesamtmarktvolumen liegt damit unter 30 Milliarden USD und könnte für gezielte Spekulationen anfällig sein.

Ausblick auf die kommende Börsenwoche
In der abgelaufenen Woche hat der Silberkurs die Gewinne der Vorwoche größtenteils wieder abgegeben. Wie es weitergeht, ist unklar. Möglich ist ein erneuter Anlauf auf die plogisch wichtige Marke von 30 USD pro Feinunze. Diese wäre die erste Station auf dem Weg in Richtung Allzeithoch. Dieses lag bei knapp 50 USD pro Feinunze.

Euro zunehmend unter Druck
Der Euro/US-Dollar notiert nach Kursverlusten in der vergangenen Woche nur knapp über der plogisch und technisch wichtigen Marke von 1,20. Sollte der Markt weiter nachgeben, wäre der Weg bis in den Bereich von 1,16 technisch gesehen frei. Allerdings fungiert die Marke von 1,20 zunächst als recht starke Unterstützung. Gegen einen fallenden Euro hätten deutsche Industrieunternehmen sicherlich wenig einzuwenden – würden ihre Produkte auf dem Weltmarkt dadurch doch günstiger.



Inflationsdaten der Industrienationen
Allzu viele wichtige Konjunkturdaten stehen in der neuen Woche nicht an. Aus Deutschland, den USA und China kommen am Mittwoch Inflationsdaten. Für Deutschland wird mit einem Anstieg des Preisniveaus um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Auf einem ähnlichen Niveau liegt die erwartete Inflation in den USA. In China wird mit einer leicht negativen Teuerungsrate gerechnet.

Am Freitagnachmittag wird es nochmals spannend. Aus den USA kommen Daten zum Verbrauchervertrauen (Reuters/Uni Michigan). Erwartet wird ein deutlicher Rückgang der Konsumentenstimmung.

Traden Sie mit den Besten!